Die bunte Welt der Garagen - Festival und Ausstellung in Chemnitz
Garagen-Festival
Eröffnung: Freitag, 6. Juni 2025, ab 18 Uhr
Termin: Samstag, 7. Juni 2025, 12–22 Uhr und Sonntag, 8. Juni 2025, 12–20 Uhr
Ort: Garagenhof Harthweg 7-9, 09116 Chemnitz
Ausstellung #3000 Garagen
Termin: bis 29. November 2025
Ort: Garagen-Campus, Zwickauer Str. 164, 09116 Chemnitz
Garagen-Parcours
Termin: bis 31. Dezember 2025
Ort: verschiedene Garagenorte in Chemnitz, Karte der Standorte: parcours.chemnitz2025.de
Open Call für die Garagen-Sommerschule
Bewerbung: bis 15. Juni 2025 über die Website von Constructlab
Termin: 24.–31. August 2025
Ort: verschiedene Garagenorte in Chemnitz
www.chemnitz2025.de
Chemnitz verfügt noch heute über schätzungsweise 30.000 Garagen aus der DDR-Zeit, die meist in Einzel- oder Doppelreihen zu größeren Komplexen angeordnet sind. Teils kollektiv und in Eigenleistung errichtet, wurden sie damals nicht nur für Autos genutzt, sondern entwickelten sich zu soziokulturellen Nischen. Hier wurde geschraubt, getüftelt, zusammengesessen, diskutiert – bis heute ist das so geblieben. Das Projekt #3.000 Garagen rückt das „Phänomen Ost-Garage“ und die 3 x 6 x 2,80 Meter großen Bauten nun in den Fokus des Kulturhauptstadtjahres 2025.
Das Pfingstwochenende bietet gleich mehrfach Anlass, nach Chemnitz zu reisen und in die Welt der Garagen einzutauchen. Am Freitagabend, dem 6. Juni 2025, startet das zweitägige Garagen-Festival als „große Fete für Jung und Alt“. Der Garagenhof am Harthweg, wo sich rund 1.000 Garagen um eine Wiese scharen, wird zur Bühne für Musik, Theater und Aktivitäten wie Kronkorkenmännchen bauen oder Wunderbäume parfümieren. Highlight ist die Musikperformance „Songs of (In)Security – Die erste Sicherheitskonferenz des ehemaligen Ostens“, die Künstlerin Tanja Krone zusammen mit lokalen Akteuren entwickelt hat.
Auf dem Garagen-Campus – einem alten Straßenbahndepot, das zum neuen Kulturzentrum transformiert wurde – ist unterdessen die Ausstellung „3.000 Garagen“ zu sehen. Gezeigt werden künstlerische Arbeiten, Aufzeichnungen, Dokumente, Fundstücke sowie fotografische Porträts von Chemnitzer Garagennutzer*innen. Auch der Garagen-Campus an sich ist sehenswert und hat seit seiner Eröffnung im März bereits mit Ausstellungen und Projekten bewiesen, das er als Ort für Begegnung und Bildungsformate angenommen wird.
Der Campus bildet einen guten Ausgangspunkt, um in Eigenregie neun weitere Orte der Chemnitzer Garagenlandschaft zu erkunden. Mit einem Faltplan lädt der Garagen-Parcours zum Stadtspaziergang ein, sei es zu Fuß, per Rad, Straßenbahn oder Bus. Auch wenn die Garagen als privat genutzte Räume nicht zugänglich sind, kann man über die Höfe flanieren und an gelben trichterförmigen Infostationen, die von Studierenden der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle gestaltet wurden, Geschichten und kuriose Fakten erfahren. Am Garagenhof Ahornstraße ist am Freitag, 6. Juni 2025, und Samstag, 7. Juni 2025, außerdem von 20 bis 24 Uhr die in einer Garage projizierte Videoinstallation „Innenlandschaften“ des Wiener Künstlers Klaus Pobitzer über Garagen-Interieure zu erleben.
Wer nach alldem Lust bekommen hat, selbst in einer Garage aktiv zu werden, kann sich noch bis zum 15. Juni 2025 fürdie Garagen-Sommerschule im August bewerben. Unter Leitung des Berliner Kollektivs Constructlab verwandeln sich dann neun Garagen eine Woche lang in temporäre Ateliers, in denen gemeinsam geforscht, gebaut, repariert, diskutiert und gestaltet wird.